Der Jud‘ und die Nazi-Kirchenglocken

Reinhard Schramm ist Vorsitzender der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen und hat ein Problem. Am 27. Januar 2019 gedachte man in Deutschland mal wieder tapfer der sechs Millionen ermordeten Juden. Zum feierlichen Gedenken gehört feierliches Glockenläuten, dachte man sich wohlmeinend in der evangelischen Kirche Thüringen, wohlwissend, daß ganze fünf Kirchen aus der Nazi-Zeit stammen und somit nationalsozialistische Widmungen und Symbole aufweisen.

Der normale Mensch denkt sich da: Was für ein unglaublicher Schatz. Diese Gravuren müssen unbedingt erhalten bleiben. Den sechs Millionen Juden sind die sicherlich scheißegal. So etwas interessiert nur Gutmenschen, die damit ihre Gewissensonanie betreiben können. Aber hören wir Herrn Schramm selbst, wie er sich in der Jüdischen Allgemeinen der Welt mitteilt:

Am 27. Januar haben in Thüringen in vielen evangelischen Gemeinden die Kirchenglocken geläutet. Bemerkenswert daran war: In fünf Gemeinden waren Glocken mit eindeutigen Widmungen aus der Nazizeit dabei.

Eigentlich sollte der Klang der Kirchenglocken am Holocaust‐Gedenktag Mahnung sein, aber das Läuten der Glocken mit ihren nationalsozialistischen Widmungen ist eine Beleidigung der Opfer der Nazi‐Barbarei.

Der jüdische Gutmensch hat gesprochen. Er hat vermutlich eine Zeitreise nach Auschwitz unternommen und kurz vor der Vergasung noch mal die Meinungen von ein paar Juden eingeholt, was die sich wohl so denken, wenn ihrer in 75 Jahren einmal gedacht werden wird und dann in fünf Kirchen Thüringens Glocken mit Nazi-Inschriften läuten.

Jetzt wissen wir: Das ist eine Beleidigung der Opfer! Nicht nur das! Auch die heute lebenden Juden können sich unglaublich theatralisch als Opfer inszenieren, weil das Glockengeläut in Thüringen nicht ganz koscher ist.

Ich meine, wie bescheuert muß man eigentlich sein, um sich über ein paar Nazi-Gravuren in fünf Kirchenglocken aufzuregen. Und dann noch als Jud‘, der für gewöhnlich in Synagogen abhängt und nicht in evangelischen Kirchen, die sowieso des Teufels sind wegen Martin Luthers Verbalinjurien gegen die Juden.

Hören wir weiter das existentielle Wehklagen des Herrn Schramm:

Die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) hatte vorgeschlagen, die Widmungen abzuschleifen – auf ihre Kosten. Doch nicht einmal diesen bequemen Ausweg wollten die jeweiligen Gemeindekirchenräte nutzen. So verzichten sie darauf, einzugestehen, dass große Teile der Kirche zwischen 1933 und 1945 schlimme Fehler begangen haben.

Der Jud‘ soll doch angeblich intelligent sein. Schramms Logik: Wenn die arischen Kirchenglocken nicht entnazifiziert werden, wenn ihnen quasi in einem exorzistischen Akt der Gesinnungsethik nicht der Teufel ausgetrieben wird, dann gesteht die evangelische Kirche auch nicht ein, daß sie im Zwölfjährigen Reich große Fehler gemacht hat.

Wer Glocken schleift, der gesteht Fehler ein.

So läuft heute Vergangenheitsbewältigung.

Ich als Deutscher gestehe hier nun frei: Ich liebe die Nazi-Symbolik in diesen fünf Kirchen. Das ist eindeutig Kult. Schramm muß ein absoluter Kulturbanause sein. Er hat wohl noch nichts davon gehört, daß man sich diesen inkriminierten Nazi-Glocken auch historisch-kritisch nähern kann.

Noch einmal ein Beispiel Schramm’scher Logik:

Es sind nämlich vor allem die Kirchengemeinden, die Eigentümer der Nazi‐Glocken sind. Und die nehmen ihre Verantwortung nicht wahr. […]

Und keiner dieser Kirchenräte kann sich hinter der EKM verstecken, denn Landesbischöfin Ilse Junkermann hat sich klar positioniert: Sie stellt sich mit aller Entschiedenheit Geschichtsvergessenheit und Gleichgültigkeit entgegen.

Was für eine tolle Formulierung aus dem Baukasten der deutschen Aufarbeitungsrhetorik: „mit aller Entschiedenheit Geschichtsvergessenheit und Gleichgültigkeit entgegenstellen“. Das ist der Moral-Jackpot. Mehr geht nicht.

Wie bei Gesinnungsethikern üblich erreichen sie mit ihrem Getöse das genaue Gegenteil dessen, was sie vorzugeben meinen. Denn die reichlich späte Entnazifizierung der Kirchenglocken würde nichts anderes Bedeuten als Geschichtsvergessenheit und Gleichgültigkeit. Wie kann man zukünftigen Generationen die Involviertheit der evangelischen Kirche in das Nazi-System plastisch vorführen? Richtig: Mit Nazi-Glocken und Hakenkreuz-Gravuren.

Aber das erkläre man mal einem Kulturbanausen wie Reinhard Schramm.

Charlotte Knobloch plädiert für die Beschneidung der Grundrechte von Juden

Eine der dümmsten Jüdinnen und Juden in Deutschland ist Charlotte Knobloch, ehemalige Präsidentin des Zentralrates der Juden und seit längerem Vorsitzende der israelitischen Kultusgemeinde in München.

Knobloch hat den Aufstieg der Nazis als Kind live miterlebt und wird nicht müde, Parallelen zur AfD und ihren jüngsten Erfolgen zu ziehen. Irgendeinem Björn-Philipp von der Grünen Jugend würde man solch einen absurden und hanebüchenen Vergleich noch durchgehen lassen. Für eine Zeitzeugin ist dies aber ein absolutes Armutszeugnis.

Zur Erinnerung: Nazis sind die Leute, die Polen überfallen, Juden vergasen und Synagogen anzünden. Jeder Jude in Nazi-Deutschland hätte geradezu flehentlich herbeigesehnt, daß die AfD oder Politiker wie Björn Höcke das Sagen in Deutschland hätten. Dies kann sich jeder Mensch, der noch halbwegs bei Verstand ist, leicht vorstellen.

Mir ist jedenfalls nicht bekannt, daß Björn Höcke Juden vergasen, Polen überfallen oder Synagogen anbrennen wollte geschweige denn Juden als irgendwie minderwertig ansähe. In die KZ-Gedenkstätte Buchenwald wollte man ihn trotzdem nicht lassen. Offenbar muß man das Holocaustmahnmal in Berlin richtig prima finden, um für die Gedenkstättenbetreiber die richtige Gesinnung zu haben. Es dürfen nur gute Menschen des Holocaust gedenken!

Vor diesem Hintergrund sind die Verlautbarungen Charlotte Knoblochs zur AfD als unglaublich zynisch und dumm zu bewerten. Um nicht zu sagen dekadent. Nicht auszuschließen, daß ihr vergaste Juden – wenn sie es denn könnten – gerne einmal die Fresse polieren würden.

Aber so ist das in Deutschland. Heute zählen nur noch die Kulisse des reinen Gewissens und die Gesinnungsethik. Einem Opfer der Nazi-Diktatur sagt man nicht, daß es einen an der Waffel hat.

Grund für diesen Artikel und die lange Einleitung ist allerdings die Genitalverstümmelung junger Juden und Muslime, die man euphemistisch „Beschneidung“ nennt. Auch bei diesem Thema zeigt Charlotte Knobloch eine grenzenlose Unkenntnis, Inhumanität und Dekadenz. In einem Meinungsbeitrag für die „Süddeutsche Zeitung“ ergeht sich Frau Knobloch in larmoyantem Selbstmitleid, um Kindesmißhandlung im Namen des Judentums zu rechtfertigen:

Sechzig Jahre lang habe ich als Überlebende der Schoah Deutschland verteidigt. Jetzt frage ich mich, ob das richtig war. Besserwisser schwadronieren beim Thema Beschneidung ungehemmt über „Kinderquälerei“ und „Traumata“. Damit schaffen sie nur eines: Die verschwindend kleine jüdische Existenz in Deutschland infrage zu stellen.

Mit anderen Worten: Jetzt, wo Deutschland den Schutz junger Juden vor den Perversitäten ihrer Ahnen ernst nimmt, kommen Charlotte Zweifel, ob man dieses Land noch verteidigen soll.

Was für eine ekelhafte Person Frau Knobloch ist, kann man hier schön ersehen. Man muß sich nur mal ein Video einer Beschneidung ansehen, den jämmerlich schreienden Säugling, der nichts weiß von der Verblendung seiner Vorfahren, die aus welchen Gründen auch immer auf die irrsinnige Idee gekommen sind, am Penis eines Säuglings herumfummeln zu müssen und dies als konstitutiv für eine Religion anzusehen.

Charlotte! Man kann die „Beschneidung“ auch einfach nicht mehr als konstitutiv für eine Religion ansehen. Das nennt man wahlweise Einsicht, Moderne, Aufklärung, Mitgefühl, Katharsis oder auch Vergangenheitsbewältigung.

Man kann sich auch mal dieses Bild einer Massenbeschneidung von Jungen auf den Philippinen anschauen. Dort sind die unermeßlichen Qualen der Jungen zu sehen, die mich als Mann besonders wütend machen. Wie seelisch verkrüppelt muß man sein, um solch eine Praxis allen Ernstes mit Religiosität zu rechtfertigen?

Beschneidung von Jungen ist eine „Kinderquälerei“. Und sind laut Frau Knobloch Juden wirklich so abartig und pervers, daß sie ihre Religiosität nicht ohne solch ein Barbarentum leben können? Ich kann den Leser beruhigen. Sie können es. Denn es gibt natürlich auch unter Juden zahlreiche Aktivisten, die sich gegen die Genitalverstümmelung von Jungen einsetzen und nicht traditionsbesoffen sind.

Man muß an dieser Stelle dem Leser erklären, daß die weibliche Genitalverstümmelung im Namen der Religion zu recht vollumfänglich verboten ist – und daß ein erheblicher Teil dieser Praxis exakt der männlichen Genitalverstümmelung bei Juden und Muslimen gleicht. Es wird nämlich lediglich die Klitorisvorhaut entfernt. Dies wissen leider nur wenige. Wir können hier also konstatieren, daß Frau Knobloch ganz offensichtlich ein großer Fan dieser Praxis bei kleinen unschuldigen Mädchen sein muß. Sie sagt ja selbst:

Seit bekannt wurde, dass ein Richter in Köln im Mai das Verdikt „Straftat“ aussprach, ereifert sich die ganze Republik über das Pro und Contra der Entfernung eines winzigen Hautstücks.

Daraus kann man nur schließen, daß Charlotte Knobloch einen großen Teil der weiblichen Genitalverstümmelungen befürwortet.

Von diesen Dingen einmal abgesehen ist es auch eine Verstümmelung, wenn man einem Menschen „nur“ seine fünf Fingerkuppen amputiert statt der ganzen Hand. Auf diesem geistigen Niveau befinden sich die Befürworter der männlichen Genitalverstümmelung. Die männliche Vorhaut existiert ja nicht umsonst. Wäre sie überflüssig, wäre sie evolutionär aussortiert worden. Männer ohne Vorhaut berichten von Orgasmusproblemen. Die Eichel ist ungeschützt. In der männlichen Vorhaut existieren sehr viele erogene Sinneszellen.

Es versteht sich von selbst, daß zumindest die monotheistischen Religionen historisch ein extrem gestörtes Verhältnis zur menschlichen Sexualität haben. Der Ursprung der Beschneidungen liegt nicht nur für tiefenpsychologisch geschulte Menschen sehr offensichtlich in dem Wunsch nach Verhinderung von Sexualität, von Selbstbefriedigung und Lustempfinden.

Die Masturbation wird durch die Beschneidungspraxis bei Jungen und Mädchen erschwert, wenn nicht unmöglich gemacht. Dies ist dann die „Reinheit vor Gott“. Solch eine irre Praxis entsteht ja nicht ohne Grund. Wir haben nur Probleme, das Offensichtliche und dessen Perversität zu erkennen. Wir wollen es nicht wahrhaben. Frau Knobloch weiß vermutlich nichts von der Psychopathie ihrer Vorfahren. Sie will nicht wissen, was für einen Irrsinn sie im Namen der Religion verteidigt. Weiß sie nichts über das krankhafte Verhältnis zur Sexualität vieler vormoderner Gesellschaften?

Aber weiter im Text:

Nicht einmal in meinen Albträumen habe ich geahnt, dass ich mir kurz vor meinem achtzigsten Geburtstag die Frage stellen muss, ob ich den Judenmord überleben durfte, um das erleben zu müssen.

Hier sind wir nun an dem Moment angekommen, der schon in der Einleitung anklang und der erklärt, warum Juden auch heute noch in Deutschland zuweilen nicht das beste Image haben. Der einzelne Jude kann natürlich nichts für den Schwachsinn, den seine offiziellen Vertreter und andere prominente Juden so von sich geben. Aber der einzelne Jude geht ja durchaus auch d’accord mit solch einem Unflat, wie ihn hier Frau Knobloch verbreitet.

Ja, Frau Knobloch. Wären Sie doch lieber in einem KZ vergast worden, um nicht mehr miterleben zu müssen, daß in Deutschland die seelische und körperliche Integrität junger Juden vor ihren irren Ahnen geschützt wird. Ich als Deutscher bin sehr am Wohlergehen junger Juden interessiert. Frau Knobloch kann sich ja nachträglich noch selbst vergasen, um diese schlimme Schmach nicht mehr miterleben zu müssen.

Da setzen sich Deutsche in Form von Gerichtsurteilen mal für den Schutz von Juden ein – und der Jud‘ protestiert energisch dagegen. Also irgendjemand muß hier eine ganz schöne Macke haben.

Es ist übrigens der größte Irrsinn der Beschneidungsdebatte, daß unsere verstrahlte Komiker-Kanzlerin meint, etwas für Juden in Deutschland zu tun, indem sie sehenden Auges die körperliche und seelische Integrität junger Juden preisgibt. Diese jungen Juden erhalten so also nicht die Chance, ein ihnen gemäßeres, ein menschenfreundlicheres Judentum zu leben. Sie werden vielmehr dem Joch ihrer autoritären und verblendeten Ahnen unterworfen. Sie zahlen den Preis für den Holocaustmasochismus und das Gutmenschentum der Deutschen.

Der gesamte Text von Charlotte Knobloch ist von der Figur getrieben, daß man es den Juden nicht zumuten könne, Grundrechte zu respektieren, da sie den Holocaust erlebten. Dies ist natürlich eine unfaßbar perverse Argumentation. Es ist gerade dieser historische Inzest, der es Juden schwermacht in Deutschland. Nicht das Verbot der Beschneidung ist ein Hindernis für Juden, hier anzukommen – es sind Menschen wie Charlotte Knobloch, die sich nicht zu schade sind, das jüdische Massengrab der Geschichte zu öffnen und uns die verfaulten Leichen der Nazizeit vorzuhalten, um ihre perversen Ziele in der Gegenwart zu erreichen.

Demnächst dürfte als neues Indiz für „Antisemitismus“ übrigens „die Wahrheit sagen“ auftauchen. Dieses fiesen Tricks haben sich „Antisemiten“ schon seit jeher bedient.

Charlotte Knobloch betreibt nicht nur Inzest mit dem Holocaust, sie bedient sich auch sehr billiger Argumentationen:

Die selbsternannten Retter der Säkularität und des deutschen Rechtssystems schwingen sich auf, das vermeintlich brutale religiöse Ritual auf seine Legalität, Modernität und Sozialverträglichkeit hin zu überprüfen. Das Sommerloch ist längst gefüllt. Mehr als das: Inzwischen ist dort ein Haufen aufgeschüttet, der zwischen Juden und Nichtjuden in diesem Land steht. Jeder weitere Zwischenruf vergrößert diesen Haufen. Bis er unüberwindbar ist.

Wir sollen also die Schnauze halten. Und ganz ganz viele Schuldgefühle haben, weil der Jud‘ durch unsere Debattenbeiträge gar nicht mehr mit uns Deutschen klarkommt. Frau Knobloch maßt sich hier an, für alle Juden in Deutschland zu sprechen – und weiß nichts Besseres als die Schuldgefühlschiene zu bedienen. Diese Nummer ist wirklich erbärmlich.

Ich benutze jetzt mal nicht das Wort „Schuldkult“, da dessen Verwendung zwingend auf eine rechtsextreme Gesinnung schließen läßt, wie uns Björn-Philipp von der Grünen Jugend versichert.

Charlottes Argumentation läuft ungefähr so, daß man die Menschenrechtsverletzungen in China nicht bei Regierungstreffen ansprechen solle, da dies unsere beiden Völker voneinander entfremden könnte. Die Menschheit hat nicht das erste Mal kulturelle Perversitäten als solche erkannt und aussortiert. Das können Juden auch.

Gewalt gegen Kinder ist seit dem Jahr 2000 in Deutschland gänzlich verboten. Warum soll diese Gewalt besser werden, wenn sie religiös konnotiert ist, wenn sie ein Trostpflaster für Holocaustopfer sein soll?

Kinder schreien, sie haben Schmerzen. Muslime, die meist ca. acht Jahre bei der „Beschneidung“ alt sind, schildern dieses Ritual als Demütigung. Bis zum Urteil von Köln war mir selbst übrigens auch nicht klar, was die Juden hier in Deutschland unter unseren Augen praktizieren. In ihrer widerwärtigen Verlogenheit und Demagogie versucht Knobloch in ihrem Aufsatz zu suggerieren, man interessiere sich erst seit Köln für das Leid der Kinder und dies sei ja nur ein Vorwand für den schon immer vorhandenen „Antisemitismus“.

Ich muß daher noch einmal auf die einführenden Äußerungen Knoblochs zurückkommen:

Sechzig Jahre lang habe ich als Überlebende der Schoah Deutschland verteidigt. Jetzt frage ich mich, ob das richtig war.

Wir Deutschen sind also jetzt doch böse Nazis und Unbelehrbare, wo wir die Grundrechte von Juden verteidigen wollen? Die Grundrechte junger, wehrloser, emotional gesunder Juden gegenüber schwachsinnigen, autoritären, unbelehrbaren, alten Juden?

Vergangenheitsbewältigung und Wiedergutmachung waren also sinnlos angesichts dieser Tatsache? Frau Knobloch scheint größenwahnsinnig, narzißtisch und dekadent zugleich zu sein. Aber schön, daß sie hier noch mal ihren Geisteszustand offenbart.

Es geht doch nur um ein kleines Stück Haut, Charlotte! Warum darauf nicht zum Wohle des Kindes verzichten? Ist dieses Stückchen wichtiger als die geschichtliche Aufarbeitung des Holocaust?

Frau Knobloch ist wohl nicht Manns genug, um gegenüber sich selbst einzugestehen, wie schwachsinnig das „Ritual“ der Beschneidung ist. Warum hat sie nicht längst eine Reformbewegung gegründet, wie dies andere Juden getan haben? Dann würde sie das Urteil von Köln begrüßen. Aber Frau Knobloch gehört wohl noch zu der Generation, für die Obrigkeitshörigkeit, Spießertum und absoluter Gehorsam gegenüber der Tradition und den Ahnen selbstverständlich sind.

Sie unterscheidet sich übrigens mit diesen autoritären Charakterstrukturen nicht von vielen Nazis und Mitläufern im Dritten Reich.

Der Meinungsbeitrag von Charlotte Knobloch in der „Süddeutschen“ ist regelrecht ekelerregend. Denn die Autorin schafft es – wie bereits beschrieben – unter lautem, selbstmitleidigem und zynischem Wehklagen, allerlei demagogische Querbezüge herzustellen. Nach dem Motto:

Wer die Beschneidung infrage stellt, vernichtet das Judentum in Deutschland, macht die Versöhnung wieder rückgängig, macht Charlotte das Leben schwer, sich im Ausland für ihren Verbleib in Deutschland zu rechtfertigen. Laut Charlotte sind Gerichtsurteile nicht dazu da, um zu richten, sondern um nach Charlottes Vorstellung Juden das Leben in Deutschland zu erleichtern und allerlei andere Dinge zu besorgen. Die Beschneidungsdebatte soll nur das Sommerloch füllen, die Erregung ist also künstlich. Die Debatte schadet angeblich dem Verhältnis von Juden und Deutschen – was sicherlich stimmt, wenn man sich Ergüsse wie den von Knobloch zu Gemüte führt.

Weitere rhetorische Figuren aus dem Text:

Daß Charlotte die Debatte unterdrücken möchte, ist in Ordnung, da Juden historisch viel zur Demokratisierung Deutschlands beigetragen hätten und keinerlei Belehrung in Sachen Meinungsfreiheit bedürften.

Charlotte erträgt schon so viele Diskurse, die gegen Juden gerichtet sind, jetzt bitte nicht auch noch diese Sache mit der Genitalverstümmelung von Jungen.

Charlotte verwendet muslimischen Antisemitismus wie z.B. Gewalt gegen einen Rabbiner in Berlin, um sich zu brüsten, daß sie Deutschland trotz Nazi-Vergangenheit im Ausland verteidigt. Die authochtone Bevölkerung ist wohl nicht judenfeindlich genug. Da kommt der Muselmane ganz gelegen.

Anders als im Islam ist die Beschneidung im Judentum konstitutiv. Sie ist Kern der jüdischen Identität. Der Eifer, mit dem Selbstberufene gefühls- und gedankenlos unsere religiösen Fundamente in den Dreck ziehen, sucht seinesgleichen. Menschen, die offenbar keine Ahnung von der religiösen Bedeutung der Brit Mila, der Beschneidung, haben, die vermutlich niemals mit einem Juden gesprochen haben, wollen uns nun vorschreiben, ob und wie wir unsere Religion ausüben dürfen.

Was für ein armes Würstchen muß diese Frau sein, daß sie derartig subaltern an irgendwelchen pathologischen religiösen Überlieferungen hängt. Sie hört sich eigentlich genauso an wie ein fundamentalistischer Imam in einer Neuköllner Moschee. Demnächst dürfen wir wohl auch wieder die Rute bereithalten, wenn wir unsere Kinder wirklich lieben, wie es im Alten Testament empfohlen wird. Kann jemand Frau Knobloch einmal helfen? Für das Christentum und andere Religionen waren auch mal allerlei Dinge „konstitutiv“. Bis man es irgendwann gecheckt hat, liebe Frau Knobloch.

Man nennt es Moderne, Aufklärung.

Und dann noch einmal diese wunderschöne Formulierung:

Ich will das nicht mehr stillschweigend hinnehmen. Nicht nach all dem, was wir Juden in Deutschland erleiden mussten.

Der Text von Frau Knobloch ist vor allem deshalb so pervers, weil die Dame sich unter Mißbrauch des Holocaust grenzenlos selbst bemitleidet und um Empathie für Juden heischt – und so völlig unfähig ist, sich einmal in das Leid der Kinder einzufühlen, die hundertmal bedürftiger sind als sie selbst und viel mehr unser Mitleid verdienen.

Als ob man es als Jud‘ nicht aushalten könnte, religiöse Traditionen zu hinterfragen. Fast muß man Frau Knobloch zum Holocaust beglückwünschen, da sie sonst eigentlich nichts Argumentatives zu bieten hat außer dieser moralisierenden Drohkulisse.

Hat die Nazi-Zeit ja doch etwas Positives gehabt!

Man muß sich dieses ganze Szenario übrigens mal ohne Holocaust und „Drittes Reich“ vorstellen. Dann würde einem urplötzlich klarwerden, wie erbärmlich der Standpunkt der Befürworter der jüdischen Genitalverstümmelung ist. Es würde kein Hahn nach dem Geheule von Frau Knobloch krähen.

Bei der jüdischen Beschneidung sabbert übrigens ein Mohel (Beschneider) am Penis der wenige Tage alten Säuglinge herum. Ich kann gar nicht genug zum Ausdruck bringen, für wie widerwärtig ich die gesamte Beschneidungspraxis halte, und ziehe gerne die sogenannten „religiösen Fundamente“ des Judentums in den Dreck, liebe Frau Knobloch.
Sie sind offenbar gehirngewaschen, wenn Sie die Perversität dieses „Rituals“ selbst nicht wahrnehmen können. Leider erlahmen bei dem schönen Wort „Tradition“ auch heute noch, in modernen Zeiten, die Verstandeskräfte vieler Menschen.

Ist es zu schmerzlich, sich einzugestehen, daß die religiöse „Beschneidung“ die Erfindung perverser Irrer ist?

Ich hoffe, ich konnte in diesem Artikel genug Zitate einflechten, um die dekadente Geisteshaltung von Charlotte Knobloch zu illustrieren, die offenbar lieber vergast worden wäre, als über den Schutz von Säuglingen diskutieren zu müssen. Es gibt eigentlich kaum einen besseren Text zu diesem Thema als den von Knobloch. Er ist in Gänze lesenswert und veranschaulicht sehr schön, warum Juden mitunter nicht sonderlich beliebt in Deutschland sind.

Vor allem wegen Leuten wie Frau Knobloch.